Der ideale Palast des Ferdinand Cheval – „Le Palais Idéal“

Von einem eigenen Palast träumte der 1836 in Frankreich geborene Ferdinand Cheval, der sich als einfacher Landbriefträger ohne handwerkliche Ausbildung seinen Traum mit dem Bau des Palais Idéal verwirklichte.

Von 1914 bis 1922 baute Ferdinand Cheval an seiner Vorstellung des idealen Palastes und schuf damit ein äußerst eigenwilliges Bauwerk, das orientalische Tempelarchitektur mit skurrilen Fantasiegebilden vereint und dem Landbriefträger eigentlich als Grabmal dienen sollte. Da er für diesen Zweck jedoch keine Genehmigung erhielt, baute er später ein weiteres, im gleichen Stil gehaltenes, aber kleineres Grabmal auf dem Friedhof von Hauterives. Der große Palast ist inzwischen ein Besuchermagnet für Touristen aus aller Welt geworden und ein Symbol dafür, dass alles machbar ist. „Nicht ist unmöglich“ steht treffenderweise auch über einem Eingang des Palais Idéal.

Der Traum des Postzustellers Ferdinand Cheval

1869 wurde Ferdinand Cheval zum Landbriefträger von Hauterives ernannt, was einen täglichen Fußmarsch von rund 32 Kilometern für ihn bedeutete. Während dieser langen Fußmärsche dachte Cheval viel nach und sammelte unzählige Feldsteine und Flusskiesel, die ihm auf den Wegen so begegneten und ihm besonders gefielen. Nach und nach reifte in seinem Kopf die Idee von einem eignen Bauwerk und nach 10 Jahren machte er sich mit Unmengen Kalk und Zement ans Werk, diese Vorstellung in die Tat umzusetzen.

Rund 33 Jahre werkelte der Briefträger im Süden von Frankreich an der Realisation seines Traumes und errichtete ein gigantisches Gebilde, das an jeder Ecke mit allerlei fantasievollen Figuren, Türmchen, Tieren und Schriften überrascht und verblüfft. Biblische und historische Wesen und Persönlichkeiten wachen über den Palast, der mit seinen organischen Formen besonders eine Inspiration die Vertreter des Surrealismus, wie zum Beispiel André Breton darstellte. Später bekannte sich auch Friedrich Stowasser, besser bekannt als Friedensreich Hundertwasser als Bewunderer des kreativen Landbriefträgers.
1969 wurde der Palast, nachdem etliche vorangegangene Anträge abgelehnt wurden, unter Denkmalschutz gestellt, was besonders dem damaligen Kulturminister André Malraux zu verdanken war, der im Palais Idéal „das einzige Beispiel naiver Baukunst in der ganzen Welt“ zu erkennen vermochte.

Ein Besuch im Palais Idéal – Die Öffnungszeiten und Eintrittspreise

Öffnungszeiten

  • Dezember-Januar: täglich von 9:30 Uhr bis 12:30 Uhr und von 13:30 Uhr bis 16:30 Uhr
  • Februar-März ; Oktober-November: täglich von 9:30 Uhr bis 12:30 und von 13:30 Uhr bis 17:30 Uhr
  • April-Juni und im September: täglich von 9:30 Uhr bis 12:30 und von 13:30 Uhr bis 18:30 Uhr
  • Juli-August: täglich von 9:30 Uhr bis 12:30 und von 13:30 Uhr bis 19:30 Uhr

Eintrittspreise
Erwachsene: 5,80 €/ ermäßigt: 4,80 €
Kinder von 6-16 Jahre: 4,10 €

Gruppenpreise ab 15 Personen:
Erwachsene: 4,10 €
Kinder (3-16 J.): 3,10 €

Die Sehenswürdigkeit „Palais Idéal“ findet man in der 8, rue du Palais in 26390 Hauterives (Drôme).

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