Der Nidarosdom wurde nach dem ursprünglichen Namen der Stadt Trondheim in Norwegen benannt, die früher den Namen „Nidaros“ trug. Für deutsche Verhältnisse eine eher kleine Stadt, ist Trondheim mit seinen knapp 170.000 Einwohnern die viertgrößte Metropolregion Norwegens. Obwohl erst 1869 der Aufbau begann, kann die Stätte auf eine beinahe tausend Jahre alte Geschichte zurückblicken.
Der Tod eines Königs legte den Grundstein für den Bau des Nidarosdom in Trondheim. König Olav, welcher nach seinem Tode heilig gesprochen wurde, hat maßgeblich dazu beigetragen, das Christentum in Norwegen, und ganz Skandinavien zu verbreiten. Der Wikinger wurde bei Kämpfen in der Normandie zum Christentum bekehrt. Als er in sein Heimatland Norwegen zurückkehrte, erklärte er sich zum König und versuchte das Christentum im Lande mit Gewalt zu verbreiten, wobei er mit enormen Widerstand zu kämpfen hatte.
Der Nidarosdom in Trondheim als Kultstätte
Erst nach seinem Tode, wurde er heilig gesprochen und zu einem Idol stilisiert, wodurch er nach seinem Tod einen viel stärkeren Einfluss auf die Christianisierung des Landes hatte. Er fiel 1030 in Trondheim im Kampf, woraufhin sich seine Grabstätte zu einer wahren Pilgerstätte für Christen entwickelte. Ein wahrer Kult wurde um ihn geschaffen, um das Christentum im skandinavischen Land weiter verbreiten zu können. Eine erste, kleine Holzkapelle wurde auf seinem Grabe erbaut, später eine größere, steinerne Kirche, welche 250 Jahre lang regelmäßig erweitert und vergrößert wurde.
Wiederaufbau des Nidarosdom
Nach vielen Bränden wurde die Kirche immer wieder rekonstruiert, bis letztlich ein Blitz die kleine Steinkirche in der damaligen Form vollends zerstörte. 1869 wurde mit einem erneuten Wiederaufbau begonnen, welcher erst zum Beginn des 21. Jahrhunderts als abgeschlossen galt. Noch immer werden die Überreste des norwegischen Königs Olav in der Kirche aufbewahrt. Das Oktogon an der Ostseite des Gebäudes diente ursprünglich zur Aufbewahrung des Schreins von König Olav.
Bis der Dom in jetziger Form existieren konnte, überstand die Stätte sechs Brände, einen Blitzeinschlag und die Reformation, bei der der Nidarosdom von einer römisch-katholischen, zu einer lutherischen Kirche wurde. Heute ist es die Kathedrale der lutherischen Bischöfe von Trondheim.
Gotischer und romanischer Stil
Die Kirche ist vornehmlich im gotischen Stil erbaut, wobei das Mittelschiff mit dem Oktogon, welches aus dem zwölften Jahrhundert stammt, einen romanischen Stil erkennen lässt. Der Bau zeigt viele Verzierungen und zahlreiche gotische Skulpturen. Besonders beeindruckend sind die alten Glasfenster aus dem 20. Jahrhundert. Noch heute werden die norwegischen Könige in diesem Sakralbau, welcher als größter des Landes gilt, gekrönt. Reichsinsignien, wie das Reichsschwert, werden in der Kirche aufbewahrt.
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