Sagrada Familia: Sühnekirche in Barcelona

Die Sagrada Familia ist die wohl älteste Baustelle der Welt und fasziniert mit ihrer außergewöhnlichen Architektur.

1882 begann der bekannte katalanische Architekt Antoni Gaudi mit dem Bau der Sagrada Familia in dem zu dieser Zeit üblichen neugotischen Stil.

Als „Kirche der Armen“ finanzierte er den Bau nur mit Spendengeldern. So sollten die Bürger Barcelonas Sühne leisten. Um diese Tradition beizubehalten, wird der Bau im Stadtteil Eixample weiterhin nur durch Spenden- und Eintrittsgelder finanziert.

Der Papst weiht die Sagrada Familia

Nach Fertigstellung des Daches wurde die Kirche im November 2010 von Papst Benedikt XVI. geweiht und damit offiziell zum Gotteshaus. In der Kirche werden seitdem täglich Gottesdienste angeboten.

Fertiggestellt werden soll die Kirche 2026 zum hundertsten Todestag ihres Architekten. Dabei stützen sich die jetzigen Architekten lediglich auf Vermutungen, denn genaue Pläne Gaudis sind nicht mehr erhalten.

Außergewöhnliche Architektur der Sagrada Familia

Die Sagrada Familia wird aufgrund ihrer Größe auch Kathedrale genannt, obwohl sie kein Bischofssitz ist. Mittlerweile sind acht der insgesamt 18 Türme fertig. Das Innere der meistbesuchtesten Sehenswürdigkeit Spaniens hat wie die äußeren Fassaden eine organische Struktur. Die Säulen scheinen, wie Bäume in die Höhe zu wachsen.

Die verschiedenen Bauherren sorgen für eine weitere Besonderheit. Die unterschiedlichen Materialien, die verwendet wurden, sind teilweise an ihrer Farbe zu erkennen. In der Kirche sind zahlreiche Abbildungen und teilweise ganze Geschichten in Bildern zu sehen. Die Geburtsfassade, von Gaudi selbst fertiggestellt, unterscheidet sich ebenfalls sehr von der Passionsfassade.

Der Bau hat nicht nur Anhänger

Das Bauvorhaben hat auch viele Kritiker. Sie fordern das Bauwerk unvollendet zu lassen, um Gaudis Stil zu erhalten. Aufgrund der fehlenden Originalbaupläne befürchten sie eine Gefährdung von Antoni Gaudis Lebenswerk.

Seit 2005 gehört die Sagrada Familia zum Weltkulturerbe der UNESCO.

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