Die Alexander-Newski-Kathedrale in Sofia ist eine der vielen Kirchen, die nach einem russischen, heilig gesprochenen Fürsten des 13. Jahrhunderts benannt sind. Der Bau in der bulgarischen Hauptstadt ist wahrscheinlich einer der imposantesten unter ihnen.
Sofia beheimatet mit der orthodoxen Alexander-Newski-Kathedrale einen äußerst phantasievollen Sakralbau, dessen Geschichte vom Planungsbeginn im Jahr 1879 über die Grundsteinlegung 1882 bis zur Vollendung des Baus 1912 reicht. Als Wahrzeichen der Stadt und damit als ihrer wohl prominenteste Sehenswürdigkeit ist die Kathedrale erster Anlaufpunkt für Touristen und Architektur-Begeisterte.
Die Alexander-Newski-Kathedrale in Sofia: als Sehenswürdigkeit ein Muss
Die Kathedrale, welche als größte ihrer Art auf dem Balkan gilt, kann gleichzeitig bis zu 10.000 Gläubige und Besucher aufnehmen. Sie wird als Gotteshaus genutzt und ist außerdem in ihrer Funktion als Patriarchenkathedrale der Sitz des Oberhauptes der bulgarisch-orthodoxen Kirche. Ihre eindrucksvolle Erscheinung macht sie schon aus der Ferne zu einem interessanten Anschauungsobjekt. Dabei fallen vor allem die zahlreichen Kuppeln und ein scheinbares Übermaß einzelner Bauteile auf. Auf den zweiten Blick eröffnet sich dem Zuschauer jedoch eine wohl durchdachte Konstruktion, die vom russischen Architekten Alexander Pomeranzew im neo-byzantinischen Stil geplant und errichtet worden ist. Die Kleinteiligkeit der Außenanlage gibt dem Bau dabei trotz seiner imposanten Größe – der höchste Turm ist immerhin 53 Meter hoch und die Gesamtfläche beträgt über 3.000 Quadratmeter – eine verspielte Note und lädt zur Entdeckungsreise in das Innere der Kathedrale ein.
Was von Außen nur zu erahnen ist, zeigt sich im Inneren dann etwas deutlicher: die Alexander-Newski-Kathredale gehört zur Bauart der Kreuzkirchen, bei der ein Querschiff die Langschiffe kreuzt und über deren so entstandenem Vierungsquadrats sich die Hauptkuppel erhebt. Am östlichen Ende, in der Apsis gelegen, befindet sich der Altar. Ganz in der Nähe ist der Reliquienschrein untergebracht, in welchem die Reliquien des Namensgebers der Kirche verwahrt werden.
Die äußere Kuppel-Anlage findet im Innenraum der Kirche ihr Pendant in zahlreichen kleinen überdachten Architekturelementen. Geschmückt wird der Kirchenraum außerdem durch eine Vielzahl von Mosaiken, wie sie auch schon an der Außenfassade zu bewundern sind. Damit zeigt der Bau eine sorgfältig durchdachte Verbindung seiner äußeren und inneren Erscheinung und erweist sich spätestens hier als architektonisches Glanzstück. Außerdem funktioniert die Kathedrale als Außenstelle der Nationalgalerie, beherbergt sie in ihrer Krypta doch die Sammlung der Mittelalter-Abteilung.
Die Alexander-Newski-Kathedrale in Sofia empfiehlt sich also sowohl für kunstinteressierte als auch Architektur-begeisterte Besucher. Und schließlich bietet sie auch jenen Raum zum Staunen, die sich fernab von kunsttheoretischen Diskussionen einzig vom kreativen Können des Menschen beeindrucken lassen möchten. Sofia ist daher nicht zuletzt durch dieses beeindruckende Wahrzeichen in jedem Fall eine Reise wert.