Der Begriff Aquädukt leitet sich aus dem Lateinischen ab und bedeutet soviel wie Wasserleitung (aquae ductus). Im engeren Sinn handelt es sich um ein Brückenbauwerk, welches Wasser über eine Senke oder ein Tal leitet.
Die bekanntesten Aquädukte sind die von den Römern in Italien erbauten. Sie zählen zu den wichtigsten Bauwerken der Antike. Die römischen Wasserleitungen bestanden zum Teil aus Blei, Leder oder Holz, aber zum großen Teil fand Material aus Stein Verwendung.
Aquädukte – Wassertransport
Die Leitungen, die in die Häuser führten, bestanden normalerweise aus Blei, wie Ausgrabungen in Pompeji gezeigt haben. Es gab mehrstöckige Aquädukte, die auf jeder Etage Wasser aus unterschiedlichen Quellen führten. Um einen stetigen Weiterfluss des Wassers zu gewährleisten, wurden die Wasserbrücken so erbaut, dass sie ein leichtes Gefälle von mindestens 0,5 Prozent hatten.
Römische Aquädukte
Die wohl imposantesten Aquädukte wurden in Rom erbaut. Diese führten das Quellwasser aus dem umliegenden Gebirge zwischen 15 und 30 Stunden lang über Täler, Schluchten und durch Höhlen. Die erste Wasserleitung, die den Namen Aqua Appia trug, wurde 321 v. Chr. durch Appius Claudius Caecus erbaut. Sie begann an der Via Praenestina und durchlief für eine Dauer von etwa vier Wegstunden unterirdische Gefilde, bis sie bei Porta Capena schließlich wieder ans Tageslicht trat und das Wasser im Campus Martius ausgoss.
In der folgenden Zeit wurden weitere elf Aquädukte erbaut, die Rom mit Wasser versorgten. Insgesamt betrug deren Länge mehr als 400 Kilometer, von denen 64 Kilometer Bogenaquädukte waren und 2,5 Kilometer Tunnelanlagen waren.
Erste städtische Kanalisation in Europa
Die imposanten Bauwerke stellten die erste städtische Kanalisation in Europa dar, die die Stadt Rom mit großen Mengen an Wasser versorgten.
Weitere Aquädukte wurden in Lissabon und der Nähe von Neapel errichtet. Aber auch in Schottland und England sowie in Frankreich finden sich die imposanten Wasserleitungen.
Heute werden die Aquädukte meist durch Druckrohrleitungen ersetzt. Aber in einigen Regionen, wie zum Beispiel Spanien, wurden diese Brückenbauwerke noch bis weit ins 20. Jahrhundert hinein zur Bewässerung der Felder und Äcker genutzt.
Werbung
2 comments