Das Castelo de São Jorge in Lissabon ist das älteste Bauwerk der Stadt. Es wurde im Verlauf der Geschichte von allen Völkern, die in Lissabon siedelten, als Lager und Befestigungsanlage genutzt. Die Anlage befindet sich idyllisch auf einem Hügel gelegen. Die Burganlage befindet sich auf einer Fläche von 6000 m².
Nachdem die Römer in Lissabon verweilten, kamen die Westgoten in die Stadt, die mächtige Türme und Mauern erbauten. Im 8. Jahrhundert nahmen die Mauren den Berg mit der Burg ein und nutzen die Anlage 400 Jahre lang.
Die Burg gelang erst wieder 1147 in den Besitz Portugals durch die Eroberung des Königs Alfonso Henrique. Von diesem Zeitpunkt an nutzte der König das Castelo de São Jorge als Residenz. Später wurde die Anlage als Gefängnis und Waffenlager genutzt.
Ein schweres Erdbeben im Jahr 1531 sorgte für zum Teil große Zerstörungen des historischen Bauwerkes. Der damals amtierende König beschloss die Erneuerung der königlichen Räumlichkeiten, da er sie als Wohnsitz nutzen wollte. Jedoch wurde das Vorhaben nie beendet. Ein weiteres Erdbeben im Jahr 1755 setzte der Burg abermals schlimm zu. Nach ausgiebigen Baumaßnahmen wurden die Burgmauern wieder weitestgehend hergestellt.
Bestandteil der Burgmauern sind 10 Wehrtürme, auf denen man klettern und die Burg umrunden kann. In einem der Türme finden regelmäßig Ausstellungen statt. Besonders sehenswert ist das Spitzbogen-Haus in dem unter anderem eine geschnitzte Tür aus dem 17. Jahrhundert zu sehen ist, die mit Arabesken verziert ist.
Von der Burganlage hat man einen einzigartigen Blick über Lissabon und den Tejo.
Ein kleiner Insidertipp: In der Dunkelkammer des Ulissesturms wird mit einem Periskop ein Panorama der Stadt Lissabon auf eine Steinschüssel projiziert.