Für jeden Toskana Reisenden gehört mindestens ein Besuch in das von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannte Siena dazu. Die kleine Stadt im Zentrum Norditaliens ist für zwei Merkmale bekannt: Für den warmen, roten Backstein am Piazza del Campo und die schwarz-weiße Marmor Fassade des Doms von Siena. Die toskanische Kirche gilt als eines der ungewöhnlichsten Bauwerke der Region: Sie vereint romanische Elemente mit gotischer Architektur.
Die Geschichte des Doms von Siena
Den Dom von Siena muss man nicht lange suchen, man erkennt ihn schon von Weitem an seinem auffällig schwarz-weiß gestreiften Campanile. Einst wollte die wunderschöne Stadt Siena mit ihrer Kirche noch weiter hinaus: Größer als der Petersdom in Rom sollte das Gotteshaus werden, das im 13. Jahrhundert auf der Basis einer dreischiffigen Basilika entstand, die noch heute für die romanischen Züge verantwortlich ist.
Zu finanziellen Problemen kam Mitte des 14. Jahrhunderts die Pest über die Stadt, die vielen Menschen das Leben kostete und zu anderen Sorgen führte, als eine kostspielige Kirchen-Erneuerung. 1357 stellte man deswegen die Arbeiten an der Vergrößerung ein. Gut erkennen kann man die hochtrabenden Pläne jedoch noch an der unvollendeten Nordschiff -Fassade des Duomo Nuovo (Itl. für „neuer Dom“), die noch immer steht.
Der schwarz-weiße Marmor Campanile, ein freistehender Glockenturm, wurde in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts in Anlehnung an den Glockenturm von Pisa errichtet.
Dom in Siena: Ein Beispiel für gotische Architektur in Italien
Trotz der gescheiterten Baumaßnahmen ist das Gebäude ein unvergleichbar schönes und historisch wertvolles Wahrzeichen Italiens. Während man im unteren Abschnitt noch immer die romanischen Züge der alten Basilika erkennt, zeigen sich ab dem Obergeschoss die deutlich gotischen Elemente: Spitzbögen, schlanke Pfeiler und eine betonte vertikal Verstrebung, geschmückt mit reichen Ornamenten und Kustschätzen zieren das Innere des Doms.
Besonders schön anzusehen sind die achteckige Kanzel des Bildhauers Nicolò Pisano. Relikte und Statuten von Renaissance Künstlern wie Donatello zieren die Altäre. Auch die Bodenlpatten nehmen das feine schwarz-weiß Muster auf, zahlreiche Intarsienarbeiten und Gravuren mit Bildern biblischer Szenen und Sagen machen ihn zu einem großen Gemälde, das man sich fast nicht traut mit den Füßen zu betreten.
Das ungewöhnliche und wunderschöne Gotteshaus in der Toskana verschlägt nicht nur heutigen Besuchern die Sprache. 1880 soll der Dom von Siena Richard Wagner bei seiner Oper Parsifal als Vorbild für seinen Gralstempel inspiriert haben. Um die besondere Aura dieses beeindruckenden Bauwerkes in Ruhe auf sich wirken zu lassen, sollte man im Frühjahr nach Siena kommen. In den Sommermonaten sind der Platz und die Hotels in Italien leider völlig von Touristen überlaufen.
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