Der Konstantinsbogen ist ein monumentaler Bau und Zeugnis römischer Geschichte. Seine Architektur verrät bereits viel über die Zeit, in der er errichtet wurde.
Der Konstantinsbogen in Rom, der heutigen Hauptstadt Italiens, wurde zu Ehren des römischen Kaisers Konstantin des Großen und seines Siegs über Maxentius an der Milvischen Brücke im Jahr 312 nach Christus errichtet. Maxentius machte Konstantin die alleinige Macht über das Römische Reich streitig, indem er sich ebenfalls als römischen Kaiser ausrief. Nachdem Konstantin Maxentius besiegte, konnte er sein Herrschaftsgebiet über das Westreich ausweiten.
Der dreitorige Triumphbogen steht neben dem römischen Kolosseum, überspannt die Via Triumphalis und ist der größte der drei erhaltenen Bögen des Forum Romanum, zudem leicht von den Hotels in Italien, Rom, zu erreichen. Im Jahr 315 nach Christus, in welchem die Konstantin sein zehnjähriges Bestehen seiner Regentschaft feiern konnte, wurde der Triumphbogen geweiht. Der Auftrag für den Bau kam aus dem Senatorenpalast in Rom. Die Quadriga, die ursprünglich auf dem Bogen gestanden haben soll, wurde zwischen 410 und 455 nach Christus vermutlich von den Westgoten oder nach einem Überfall unter Geiserich, dem König der Vandalen, demontiert.
Der Konstantinsbogen: Das Monument, welches aus anderen Monumenten besteht
Als architektonische Besonderheit fällt beim Konstantinsbogen auf, dass er aus verschiedenen Zierelementen und Bauteilen anderer Denkmäler (zum größten Teil von denen der römischen Regenten Trajan (98–117), Hadrian (117–138) und Marcus Aurelius (161–180)) errichtet wurde. Es wird spekuliert, dass dies auf die angespannte finanzielle Lage des Römischen Reiches zur Zeit des Baus hinweist und damit auch den Niedergang der Bildhauerkunst im Reich begründet.
Gottheiten der Römer als Zierelemente
Der Konstantinsbogen hat eine Höhe von 21 Metern, er ist rund 26 Meter lang und sieben Meter breit. Architektonisches Vorbild ist der Septimius-Severus-Bogen aus dem Jahr 203 nach Christus. Die vier Säulen an der Frontseite des Konstatinsbogens zeigen in den Reliefs ihrer Sockel Bilder von Göttinnen, Soldaten und gefangenen Barbaren. Die Bögen sind ebenfalls mit Figuren, wie verschiedene Gottheiten und den vier Jahreszeiten verziert. Der Hauptbogen ist von geflügelten Göttern des Sieges umringt.
Die Geschichte des Feldzuges Konstantins wird über den kleinen Bögen dargestellt: Der Aufbruch aus Mailand, die Belagerung von Verona, die Schlacht an der Milvischen Brücke gegen Maxentius und schließlich der Triumphzug des Kaisers durch Rom sowie seine Rede auf dem Forum Romanum und seine Geschenke an das Volk.
Die steinernen Medaillons an der Vorder- und Rückseite des Bogens sind eigentlich zu Ehren Kaisers Hadrians angefertigt worden. Sie wurden jedoch an den Konstantinsbogen angebracht und die abgebildeten Szenen dahingehend bearbeitet, dass dort nicht mehr Hadrian sondern Konstantin zu sehen ist.
Die vier Säulen sind mit Figuren des Volkes der Daker (aus dem Gebiet des heutigen Rumäniens) besetzt. Der römische Kaiser Trajans unterwarf die Daker im 1. Jahrhundert nach Christus dem römischen Imperium. In die Fläche oberhalb des Hauptbogens ist die Widmung an Konstantin graviert. Seine sinngemäße Übersetzung lautet:
Dem Kaiser Flavius Constantinus Maximus,
dem frommen und glücklichen Augustus, haben Senat und Volk von Rom,
weil er durch göttliche Eingebung und Größe
des Geistes mit seinem Heer
sowohl am Tyrannen als auch all seinen
Anhängern zur selben Zeit
den Staat mit gerechten Waffen rächte,
diesen Triumphbogen gewidmet.