Der Limes wurde von den Römern als Grenzwall errichtet und stellt die Grenze zwischen dem Römischen Reich und den germanischen Stammesverbänden dar. Diese Befestigungsanlage durchzog vor fast 2000 Jahren den gesamten südwestlichen Teil Deutschlands.
Der etwa 550 Kilometer lange Grenzwall verlief durch die heutigen Bundesländer Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern und ist somit das längste Bodendenkmal der Welt nach der Chinesischen Mauer, und der Hadrianswall in Großbritannien.
Der Limes war weniger eine Abwehranlage, welche vor ernsthaften Angriffen schützen sollte, denn viel mehr eine Überwachungsanlage an den Reichsgrenzen. Neben der Funktion als militärisches Frühwarnsystem dienten der Grenzwall eher der Kontrolle. Freie Flächen an Zollstellen und Grenzübergängen wurden als Marktplätze für den Außenhandel genutzt.
Der römische Limes in Deutschland
Der bekannte Limes In Deutschland ist unter dem Namen Obergermanisch-Rätische Limes bekannt. Die Grenzanlage bestand je nach Ausbauzustand und Region aus Wall und Graben, einer Holzpalisade oder Steinmauer. Die Wachttürme wurden zuerst aus Holz errichtet und später durch Türme aus Stein ersetzt. Etwas zurückgezogen im Hinterland entstanden Kastelle für kleinere Truppenteile, welche notfalls ausrücken konnten und schnell am Grenzwall Stellung nehmen konnten. Insgesamt entstanden etwa 900 Wachttürme am deutschen Limes, sowie an die 120 Kastelle. An manchen Streckenabschnitten entlang des ehemals kilometerlangen Walls sind die Überreste der Anlagen noch gut zu erkennen. Einzelne Wachttürme, Teile von Kastellen, Holzpalisaden oder Steinmauern wurden mancherorts rekonstruiert und können nun besichtigt werden.
Projekt UNESCO Weltkulturerbe
In Zusammenarbeit arbeiteten die vier Limes-Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz im März 2000 an der Aufnahme des römischen Limes in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes. Für diesen Eintrag war eine aktuelle Zustandsbeschreibung des Denkmals nötig und so wurde der genaue Verlauf der Limes und seine heutige Erhaltung neu untersucht und mit Karten und Luft-Bildern detailliert erfasst. Am 15. Juli 2005 war es dann geschafft. Der Obergermanisch-Rätische Limes steht nun in die Welterbeliste der UNESCO.