Der Großmeisterpalast in Valletta auf dem Inselstaat Malta ist die wohl meistbesuchte Sehenswürdigkeit auf der ganze Insel und das zurecht. Zwei Innenhöfe und wunderschön gestaltete Terrassen bilden einen starken Kontrast zu den beeindruckenden Festsälen und der Waffensammlung des Johanniter Ordens.
Der Großmeisterpalast wird von den Maltesern ganz schlicht il-Palazz, zu deutsch ‚der Palast‘, genannt, und ist mit seinem rechteckigen Grundriss und einer Größe von 97 x 83 Metern tatsächlich das flächenmäßig größte Gebäude Vallettas.
Im Jahr 1571 wurde damit begonnen inmitten der damals festungsartigen Hauptstadt Maltas ein neues prunkvolles Haupthaus für die Großmeister des Johanniterordens zu bauen. Das Gebäude wurde alsbald zum größten Profanbau der ganzen Stadt.
Der Großmeisterpalast in Valletta auf Malta
Im Laufe der Jahrhunderte diente der Großmeisterpalast unterschiedlichsten Machthabern des Inselarchipels als Amtssitz. Heute ist der Großmeisterpalast Sitz des Parlaments und nur teilweise für die Öffentlichkeit zugänglich. Die beeindruckende Waffensammlung der Johanniter, welche sich seit 1604 im Palast befindet, ist in einem Ausstellungsraum zu bewundern. Da sich unter dem Orden Ritter verschiedenster Nationen zusammen fügten, kommen auch ihre Waffen aus verschiedenen Ländern. Ebenfalls zu sehen sind Waffen, die die Johanniter ihren besiegten Feinden abnehmen konnte, diese stammen vor allem aus dem Osmanischen Reich. Wenn im Palast jedoch offizielle Staatsempfänge stattfinden, wird das Gebäude für Besucher gesperrt.
Bau des Großmeisterpalastes der Johanniter
Nach dem der Großmeister der Johanniter, Jean de la Valette, die türkische Belagerung der Stadt siegreich abwendete, erwarb der Orden ein Holzhaus und begann mit dem Ausbau. Die bautechnische Leitung übernahm der aus Malta stammende Architekt Gerolamo Cassar, der schon als Assistent und Nachfolger Francesco Laparellis für die Ausführung des Wiederaufbaus der Hauptstadt verantwortlich war. In den 1720er Jahren wurden die kargen Flure und Korridore vom italienischen Maler Nicolau Nasoni ausgeschmückt. Bis 1798 residierten insgesamt 21 Großmeister des Johanniterordens im Palast, bevor die Inseln im Zuge der Ägyptischen Expedition von den Truppen Napoléon Bonapartes eingenommen wurde. Im Jahre 1980 wurde der Großmeisterpalast als Bestandteil des Gesamtensembles Valletta in die Liste der Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen.