Brasília, die Hauptstadt Brasiliens ist eine sehr junge Stadt. Es handelt sich um eine Planhauptstadt, deren Konzeption Ende des 19. Jahrhundert in Angriff genommen wurde und deren erstes Gebäude Mitte des 20 Jahrhunderts fertiggestellt werden konnte. Die noch nicht sehr lange zurückreichende Vergangenheit der Stadt erklärt, warum das Stadtbild nahezu futuristisch anmutet und sogar Kirchenbauten, welche anderswo nicht selten von einem altehrwürdigem Erscheinungsbild geprägt sind, hier modern wirkende Gebäude aus Glas und Beton sind.
Die Kathedrale von Brasilia, auch Aparecida genannt, stellt zweifellos das beeindruckendste Gotteshaus in Brasiliens Hauptstadt dar. Zusammen mit vielen anderen Bauten wurde die Kathedrale im Zuge der Planungsarbeiten für die neue Hauptstadt entworfen. Der Architekt Oscar Niemeyer (s. hier), welcher zu den wichtigsten Architekten der brasilianischen Moderne gezählt wird, hat mit dem imposanten Gebäude allerdings viele, wenn nicht sogar alle anderen Bauten der Stadt übertroffen. Viele Bauwerke Brasilias muten durch ihre Formgebung, dem Kubus, nämlich sehr ähnlich an und sind aus diesem Grund weniger Aufsehen erregend.
Eingeweiht wurde die Kirche, welche die Form einer Hyperbel hat, Ende Mai 1970. Ihre Erscheinung ist von Säulen geprägt, 16 an der Zahl, welche sich gleichen und äußerst schlicht und in weiß gehalten, einen Bogen machen und allesamt in den Himmel emporragen. Der Grundriss des Gebäudes besticht durch eine runde Form. Der Kreis hat einen Durchmesser von 70 Metern.
Das Innere der Kirche ist eher als minimalistisch anzusehen. Drei Engel sind im Zentrum, im Bereich der Kuppel, zu bewundern und ein skulpturähnliches Kunstwerk befindet sich in Altarnähe. Die Wände sind nicht etwa reich verziert oder bemalt, sondern mit Fächern ausgestattet, die in Zukunft als Gräber bedeutender Geistlicher dienen sollen.