Portugal sollte nicht nur wegen seiner atemberaubenden Strände besucht werden. Die Algarve ist zwar landschaftlich sehr schön, doch auch architektonisch hat das Land viel zu bieten. Dass Portugal sogar Standort einer Art Märchenschloss ist, weiß derjenige, welcher bereits die Stadt Sintra aufgesucht hat.
Erhöht, auf den Serra de Sintra gelegen, nicht sehr weit von der Hauptstadt Lissabon entfernt, thront der Palácio Nacional de Pena. Das Schloss bietet einen außergewöhnlichen Anblick. Es verfügt über einen ausgefallenen Grundriss und auch die Fassade ist alles andere als langweilig gestaltet. Sie ist geprägt von mehren Farben und Mustern und beinhaltet Fenster unterschiedlichster Ausprägung. Ein wenig sieht es aus, als habe man Aspekte verschiedenster Gebäude willkürlich miteinander verbunden um ein neuartiges, phantasievolles Werk zu schaffen. An ein Märchenschloss erinnern vor allem die verspielten Details, die sich an den Mauern entdecken lassen. So schmiegen sich etwa mehrere Schlagen an das Bauwerk, Krokodilstatuen spähen aus Öffnungen heraus und unheimlich anmutende Phantasiegestalten, halb Mensch, halb Tier, klammern sich grimmigen Blickes an Vorsprünge.
Das Schloss stammt aus dem Jahre 1840 und wurde an einem Standort errichtet, an dem sich einst ein Kloster befunden hatte. Der Bau erfolgte auf Befehl Ferdinand II., welcher König von Portugal war und ist die Schöpfung eines Deutschen, denn Wilhelm Ludwig von Eschwege fungierte als Architekt.
Da das Schloss im Sinne des Elektizismus, Stile unterschiedlichster Epochen, wie etwa Rokoko, Barock, Neorenaissance und Neugotik miteinander verbindet, sind nicht alle Architekten gut auf es zu sprechen. Dass die UNESCO (s. hier) das Gebäude allerdings im Jahre 1995 in die Liste des Weltkultur- und Naturerbes der Menschheit aufnahm, spricht für einen gänzlich anderen Stellenwert.