Ein Denkmal für die bayerischen Armee und ihren siegreichen Feldherren mitten in München – die Feldherrnhalle am Odeonsplatz,
Der Odeonsplatz in München ist wahrlich ein Ort der Prachtbauten: Die Theatinerkirche, die Residenz und das Leuchtenberg-Palais sind nur einige der imposanten Anlage, die den Odeonsplatz in ihre Mitte nehmen.
Bereits Ende des 18. Jahrhunderts entstanden die Pläne für einen zentralen Platz, der die Altstadt und die neue Ludwigstraße verbinden sollte. Viele Stadtachsen treffen hier zusammen und verursachten einen verwirrenden Knotenpunkt.
Die Feldherrnhalle sollte nun Ruhe in das Durcheinander bringen und den Anfang der Ludwigstraße markieren. So entstand der Arkadenbau zwischen 1841 und 1844 im Auftrag König Ludwig I. nach einem Vorbild in Italien, der florentinischen Loggia dei lanzi. Als Denkmal für das siegreiche bayrische Heer thronen hier die Standbilder von Graf Tilly und Fürst Wrede, zwei mehr oder minder erfolgreiche Kriegsherren, gefertigt aus dem geschmolzenen Bronze ausrangierter Kanonen.
1923 wurde der Odeonsplaz Schauplatz für den Marsch auf die Feldherrnhalle unter Adolf Hitler, auch bekannt als Hitlerputsch. Hitler, Erich Ludendorff und weitere Nationalsozialisten versuchten, die Macht an sich zu reißen, was zu dem Zeitpunkt aber noch nicht gelang. Der Putsch wurde niedergeschlagen und kostete Menschenleben auf beiden Seiten.
Das erklärt den propagandistischen Symbolwert der Feldherrnhalle im Dritten Reich. Hier fanden nicht nur Aufmärsche statt, sondern das Gebäude wurde darüber hinaus mit einer Gedenktafel versehen, die jeder Passant mit einem Hitlergruß ehren musste.
Heute ist die Gedenktafel freilich entfernt und die Feldherrnhalle eine touristische Attraktion. Klassische Konzerte oder Theateraufführungen finden in der Loggia statt und sie ist fest verankert im Münchener Stadtbild.