Im Westen Frankreichs liegt die kleine Ortschaft Bouteville. Keine 400 Einwohner leben am Fuße eines Schlosses, dessen Geschichte vermutlich bis ins erste Jahrtausend zurückgeht. Zerstörungen, Restaurationen und Verfall prägen die Erscheinung des Schlosses Bouteville.
Unter den Grundrissen der imposanten Anlage findet man noch Reste einer gallischen Villa, die weit vor der ersten Jahrtausendwende auf dem Hügel über dem Land thronte. In der Zeit der Normanneneinfälle entstand die erste Form der Burg Bouteville, errichtet von den Grafen von Angoulême.
Zahlreiche Besitzer und Bewohner kann das Schloss aufweisen. Durch Hochzeiten, Kriege, Schenkungen und Verkäufe war sie zwischenzeitlich auch Residenz des französischen Königshauses.
1369, während des Hundertjährigen Kriegs, nannten sogar die englischen Besetzer die Burg ihr Eigen und erst 1392 konnten die Franzosen sie zurückerobern.
Zerstört von dem Krieg lag das ehemals herrschaftliche Gebäude nun als Ruine brach. Erst rund 50 Jahre später wurde sie neu aufgebaut und als Wohnstätte genutzt.
Dennoch lag das Schloss Ende des 16. Jahrhunderts erneut in Trümmern, wurde verkauft und über Jahrzehnte hinweg neu errichtet. Zu voller Pracht gelangte es aber nie wieder, denn die Umbauarbeiten von den wechselnden Besitzern wurden selten abgeschlossen.
Nach der französischen Revolution im Jahre 1804 war das Gebäude in einem derart schlechten Zustand, dass es sogar abgerissen werden sollte.
Heute steht Schloss Bouteville unter Denkmalschutz und befindet sich im öffentlichen Besitz.