Eine Reise durch die Türkei ist immer eine Reise in die Vergangenheit, vorausgesetzt man interessiert sich für eben diese. Wer jedoch nur das türkisblaue Meer und die weißen Strände bevorzugt, wird in jedem Fall ein herausragendes Kapitel der Geschichte unbeachtet lassen. Fakt ist, das gerade die Ostküste der heutigen Türkei von einzigartigen Zeugnissen Antike gesäumt, wie es lediglich noch in Griechenland der Fall ist. Unzählige Stadtstaaten an den Küsten fungierten entweder als eigenständige Staaten oder als Kolonien großer griechischer Städte wie Athen. Zu den berühmten Stätten zählen unter anderem Troja, Ephesos, Priene, Miles und eben Pergamon.
Noch heute zeugen die Überreste in Pergamon von einstigen Pracht und Architektur jener antiken Stadt, die insbesondere im 3. und 2. Jahrhundert v.Chr. ihre Blütezeit erlebte. Die Spuren des gigantischen Theaters und die Ruinen des Trajan-Tempels lassen den Betrachter erahnen, welche Ausmaße und Schönheit Pergamon einmal besessen haben muss. Dank der Ausgrabungen von Archäologen konnte man die Stadt anhand eines Modells rekonstruieren, das wiederum im Berliner Pergamon-Museum zu betrachten ist. Wie der Name des Museums bereits verrät, konnten zahlreiche Fundstücke für das Museum gewonnen werden, so dass die perfekte Vorbereitung für einen Besuch in Pergamon schon mit der Berliner Ausstellung beginnt.
Neben den bereits erwähnten Bauwerken beeindrucken in erster Linie die teils meterhohen Säulen, kunstfertig verziert und mit Inschriften versehen. Dank der historischen Anordnung kann es den Besuchern mit ein wenig Phantasie gelingen, die legendäre Stadt Pergamon vor dem geistigen Auge wieder auferstehen zu lassen. Ein großer Verlust ist die antike Bibliothek von Pergamon, die nach Beschreibungen von zeitgenössischen Autoren neben jener aus Alexandria die größte der damaligen Zeit gewesen ist.
Pergamon mit seinen Bauwerken ist in jedem Fall eine Reise wert, gerade wer frühere Kulturen zu schätzen weiß, wird unvergessliche Eindrücke mit nach Hause nehmen.