Der von 1999 bis 2004 erbaute Taipei 101 war bis zum Baubeginn des Burj Dubai das höchste Gebäude der Welt. Mit atemberaubenden 509 Metern bugsiert der Taipei 101 (der Spitzname basiert auf der Anzahl der Stockwerke) die 452 Meter hohen Petronas Towers auf die Ränge 3 und 4 der höchsten Wolkenkratzer der Welt.
Der Taipei 101 ist ein multifunktionales Gebäude der Superlative: Während der Wolkenkratzer in den ersten Etagen das größte Einkaufszentrum Taiwans (Teil der Republik China) beherbergt, kann man sich wahlweise von den beiden schnellsten Aufzügen der Welt (60 km/h) zur begehbaren Aussichtsplattform in den 91. Stock „katapultieren“ lassen; Kostenpunkt pro Aufzug: rund 2 Millionen US-Dollar.
Um den zahlreich vorkommenden Erdbeben in Taiwan entgegenwirken zu können, ließen die Architekten zwischen dem 88. und 92. Stockwerk eine 660 Tonnen schwere, vergoldete Stahlkugel verbauen. Diese nimmt die Schwingungen, die im Falle eines Erdbebens entstehen, mit Hilfe von Dämpfungselementen auf und verringert diese maßgeblich. Die an dicken Stahlseilen (Durchmesser: ca. 12cm) aufgehängte Kugel ist zur Zeit der einzige, öffentlich zugängliche Schwingungstilger der Welt.
Die Bauart des Taipei 101 entspricht stark der chinesischen Tradition. Das Gebäude richtet sich nach den Etiketten der Feng-Shui-Lehre, die die Bewohner der sündhaft teuren Wohnungen vor negativen Einflüssen bewahren sollen. Letztlich soll das Design des Turmes an einen Bambus erinnern.
Um den hohen Sicherheitsstandards gerecht werden zu können, musste man einen Großteil des Gesamtbudgets von 1,6 Milliarden Euro in Sicherheitsvorkehrungen investieren.
Jeder, der von dieser Art Architektur begeistert ist, sollte sich den Taipei 101 einmal angeschaut haben.