Er gehört zu den berühmtesten Wahrzeichen von Venedig: Der Dogenpalast steht, was die berühmtesten Gebäude der Stadt angeht, an zweiter Stelle.
Hier logierten die Dogen, die Handelsherren Venedigs, in Privatgemächern. Gleichzeitig befanden sich hier die administrativen Räume von Verwaltungsorganen und Regierung und das Gefängnis von Venedig. In den Bleikammern, den Gefängniskammern im ersten Stock, hat Casanova eine Zeitlang eingesessen, bis er sich über die Dächer davonmachen konnte.
Das Gefängnis des Dogenpalastes war sowieso berüchtigter, als das die tatsächlichen Umstände gerechtfertigt hätten. Die Brücke, die Originalgebäude und Gefängnisanbau verbindet, wurde „Seufzerbrücke“ genannt, angeblich sollen die Inhaftierten hier ihre letzten Seufzer für lange Zeit ausgestoßen haben, bevor sie weggesperrt wurden. In der Realität saßen hier aber nie mehr als 6 Gefangene ein, meistens Taschendiebe, die nicht wirklich lange im Loch verbracht haben können.
Trotzdem gibt es an der Seite des Palastes, die zum Markusplatz führt, inmitten der Säulengalerie zwei rote Säulen, zwischen denen die Todesurteile verkündet wurden.
Anders als der Louvre in Frankreich musste der Dogenpalast unter ungünstigen Bedingungen gebaut werden, weil Venedig auf Stelzen steht. Die Architektur des Palastes ist von der Gotik geprägt, die in Venedig jedoch andere Züge annimmt als im Rest Europas. Durch den unsicheren Baugrund der „sinkenden Stadt“ bleibt der Dogenpalast relativ niedrig und hat nur ein Stockwerk.
Wer in Venedig ist – und man sollte sich beeilen, die Stadt versinkt immer mehr – der sollte eine Führung durch die Geheimgänge des Dogenpalastes machen. Da muss man aber vorher anrufen, die Führungen finden nur individuell statt. Ein Ticket für die Museen am Markusplatz gibts im Gesamtpaket, da sind dann neben dem Dogenpalast auch Bibliothek, Correr Museum und das Archäologische Museum mit drin.