Porto ist eine kleine Hafenstadt mit rund 238.000 Einwohnern an der Mündung des Douro. Die Stadt in der nordportugiesischen Region Norte ist vielen nur durch den Fußballverein FC Porto bekannt. Sie hat jedoch noch eine ganz andere Bedeutung: Für Portugal ist sie wichtigstes Handels- und Verkehrszentrum. Bekannt wurde die Stadt vor allem durch den Export von Portwein. Mit Industrien in Textil- und Lederwaren, Metall und Genussmitteln sowie chemischen Industriezweigen spielt die Stadt eine wichtige Rolle für die portugiesische Wirtschaft. Der internationale Flughafen schafft zudem die notwendige Voraussetzung, um Touristen anzulocken. Porto ist nämlich nicht nur wichtig für die portugiesische Handelsbilanz, sondern zieht als „Barockstadt“ auch Urlauber und Reisende in ihren Bann.
Barock in vielen Facetten
Das Bild der historischen Altstadt ist vor allem von einem Gesamtgefüge historischer Bauten geprägt. Charakteristisch ist eine überwiegende Bauweise mit Granit. Ausgehend vom Ufer des Douro bilden enge gewundene Gassen mit dichter Häuserbebauung eine terrassenartige Struktur. Die am Hang gelegene hügelige Altstadt Ribeira ist durch regen Handel täglich sehr belebt. Seit 1996 steht das historische Zentrum Portos als Weltkulturerbe auf der Liste der UNESCO. Auch Foz Velha, das historische Viertel direkt am Wasser Portos, wurde 2002 vom portugiesischen Institut für Architekturerbe unter Denkmalschutz gestellt. Zu verdanken hat Porto dies dem italienischen Architekten Niccolò Nasoni, der für das barocke Stadtbild in großem Stile verantwortlich ist.
Barocke Kirchen und Kathedralen
Wer bei seinem Besuch weitere historische Gebäude kennenlernen möchte, kann sich an einer Vielzahl barocker Kirchen und Kathedralen erfreuen: Die zwei-türmige Kathedrale von Porto, die Sé do Porto, thront über der Ribeira auf dem Hügel Pena Ventos. Diese im 12. Jahrhundert als romanische Wehrkirche erbaute Kathedrale, später gotisch verändert und im 17. und 18. Jahrhundert vollständig umgebaut, besitzt auch heute noch ihren wehrhaften Charakter. Auch die katholisch geprägten Kirchen Igreja do Carmo, Igreja da Trindade und Igreja São Francisco sind einen Besuch wert. Die Igreja São Francisco, die auch als „Goldene Kirche“ bezeichnet wird, ist im Innern mit prächtigen Golddekorationen aus dem 17. und 18. Jahrhundert ausgestattet.
Was kann man bei einem Besuch Portos noch erleben?
Neben dem barockgeprägten Stadtbild beeindruckt Porto mit vielen kulturellen Highlights: Museen, Konzerte und Theater, aber auch interessante Sehenswürdigkeiten laden zu einem Besuch ein. Da wäre zum Beispiel das Portwein- oder Straßenbahnmuseum. Letzteres ist Ausgangspunkt für drei Museumslinien, die auch heute noch zum regulären Fahrgastbetrieb zählen. Ziel des Betriebs ist die Erhaltung einer großen Anzahl historischer Straßenbahnen. Darüber hinaus finden im Museu do Carro Eléctrico eine Reihe kultureller Veranstaltungen statt.
Kleine Barockstadt, großes Erlebnisspektrum
Porto erstreckt sich über eine Fläche von knapp 42 Quadratkilometer. Im Vergleich zu ihrer geringen Größe hält die Stadt ein buntes Potpourri an historischen und kulturellen Attraktionen für Touristen und Einheimische bereit. Sowohl Liebhaber von Architektur, aber auch Theater, Kunst und gutem Essen kommen hier auf ihre Kosten. Ein Besuch der Barockstadt ist daher für all diejenigen zu empfehlen, die trotz kultureller Interessen einmal einen Städteurlaub fernab der bekannten Metropolen erleben möchten.
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