Dieses Wochenende entschied ich mich kurzfristig, aufgrund des Feiertags einen Abstecher nach Paris zu machen, wo ich ein wunderschönes Wochenende mit Freunden verbrachte und zudem noch die Nuit Blanche miterleben durfte.
Am Sonntag sollte es dann zurück nach Hause gehen…eigentlich. Im Internet unter mitfahrzentrale.de hatte ich schon einen Fahrer gefunden, der mich für 35€ von Paris zurück nach Deutschland bringen sollte. Wir standen auch in SMS-Kontakt, doch bereits da schienen mir die Antworten etwas schwammig, plötzlich änderte sich die Fahrzeit von 20 auf 18 Uhr – très mystérieux das Ganze. Ich hatte sogar noch ein wenig recherchiert, doch eine andere Mitfahrgelegenheit war partout nicht aufzutreiben, also musste es wohl diese sein. Als ich dann gerade dabei war, mich von meinen Freunden zu verabschieden und die letzten Sachen zu packen, erhielt ich eine trockene SMS: „Kann dich leider heute nicht mitnehmen. Gruß…“. Ich wusste nicht, ob ich wütend oder verzweifelt sein sollte, denn ich musste wegen eines wichtigen Termins unbedingt am Montag im Büro erscheinen. Unendlich viele Telefonate später war ich schon kurz davor, aufzugeben und die 200€ für die (einfache!) Zugfahrt zu bezahlen, als mir noch etwas einfiel. Porte de Chapelle – der Treffpunkt für alle Covoiturages, also Mitfahrgelegenheiten in Richtung Norden. Ich setzte mich also in die Tram und fuhr noch einmal quer durch Paris.
Eine halbe Stunde später stand ich am Stadtrand im tristen Norden, wo alte Männer verkohlte Maiskolben verkaufen und sich der Sonntagabend größtenteils in den Bars abspielt. Doch ich hatte Glück, denn vor mir stand eine Gruppe junger Leute mit Koffern und Reisetaschen – Bingo! Auf meine Nachfrage hin stellte sich jedoch heraus, dass die Reise nach Brüssel gehen sollte…doch dann mischte sich eine junge Frau ein und meinte sie fahre nach Liège – zu deutsch Lüttich, was wirklich nicht weit von Nord-Rhein-Westfalen liegt! Ich begann ein Gespräch und tatsächlich erklärten sich ihre Mitfahrer bereit, mich bis nach Lüttich mitzunehmen und suchten mir sogar noch die Zugverbindungen von dort nach Deutschland heraus. Hier allerdings die negative Nachricht: Keine Möglichkeit, an diesem Abend noch nach Hause zu kommen, schließlich war es schon 19 Uhr und die Fahrt nach Lüttich dauert gute 4 Stunden. Doch ich konnte dann schließlich bei einem der Mitfahrer übernachten und morgens um 7 den Zug nehmen. Nochmal Glück gehabt! Und Lüttich ist übrigens auch ganz schön…