Reisen bedeutet Freiheit, neue Erlebnisse, neue Freunde, unbekannte Gerichte und nicht selten den Adrenalin-Rausch und den Reiz des Neuen. Doch Reisen bedeutet auch immer wieder Abschied von liebgewonnenen Freunden, Orten und Gewohnheiten. Jedes Mal, wenn ich einen Ort verlasse, um wieder nach Hause zu fahren, gehe ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge – egal wie kurz ich mich dort aufgehalten habe.
Zugfenster, Busscheiben, das Absperrband am Flughafen – Barrieren, die uns bald von dem trennen, was wir liebgewonnen haben und nun verlassen werden. Winkende Hände, Küsse auf die Wangen, eine letzte Umarmung. Manchmal möchte ich am liebsten meinen Rucksack auf den Boden stellen und zurücklaufen, noch bleiben, den Moment verlängern und vor dem Abschiedsschmerz davonlaufen.
Dann sitze ich im Flugzeug oder in der Bahn und die Wehmut nistet sich langsam ein und vermischt sich bittersüß mit der Freude auf das nächste Ziel. Doch erst einmal ist die Ankunft in Deutschland schmerzlich. Die Luft ist meist kälter als dort, wo ich her komme, ich friere und meine Wohnung kommt mir fremd vor. Bis ich mich wieder in meinem Alltagsleben eingefunden habe, vergehen viele Tage.
Wie fühlt ihr euch beim Nachhause kommen? Glücklich? Erleichtert? Oder doch eher etwas wehmütig?