Portugal Impressionen

Portugal ist ein Land voller Sonne und Lebenslust. Doch was macht dieses Land so besonders? Eine Rückblende.

Typisch Portugal!

Portugal ist heiß. Die Luft flirrt über den Straßen und die Einheimischen schlafen bis zum Abendrot, um im orangenen Licht der Straßenlaternen die Nacht zum Tage zu erklären. Wenn ich über den Rand meiner Dachterrasse blickte, begrüßte mich ein Gewirr aus Fernsehatennen, auf denen Blitze zuckten und Spatzen angeregte Unterhaltungen führten.

Die Portugiesen sind arm, so arm, dass sie die wunderschönen Altbauten nicht renovieren können. Die Hauswände sehen aus wie Badezimmer, bunt gefließte Kacheln neben rotem Backsteingebäuden. Die Fenster sind eingeschlagen und eine zahnlose, ältere Dame schiebt den mottenzerfressenen Vorhang vor die Sonne, die sonst ungehemmt durch die zerbrochenen Scheiben schielt. Vor den Haustüren stehen Plastikstühle, auf denen bei Nacht Menschen sitzen und darauf warten, dass andere interessante Menschen vorbei kommen, um lärmend Karten zu spielen und ein gutes Bier zu trinken. Zigarettenqualm wabert in Schwaden durch die Nacht.

Die Portugiesen sind arm. Und reich. Sie umarmen den Dorfirren und lachen, wenn einer sich selbst zu wichtig nimmt. Hunde leben in wilden Rudeln in Gassen und werden wie alte Freunde behandelt, wenn sie sich auf öffentlichen Märkten blicken lassen, um einen übrig gelassenen Fisch vom Hafen zu stibiezen.

Morgens um acht heulen die Sirenen, schlaftrunkene Männer wanken zu der Fabrik, die Arbeit geht los. Die Menschen leben in Harmonie miteinander und der Kaffee ist auch noch spottbillig – es gehört eben einfach zum guten Ton, von morgens um acht bis abends um sechs auf einem wackeligen Stuhl vor einem Café zu sitzen, zu rauchen und sich in tiefe Hautfalten hinein zu schweigen.

Portugal ist herrlich chaotisch, bunt und sympathisch. Die Menschen haben die Langsamkeit der Zeit für sich entdeckt, pfeifen auf glänzende Handy-Displays, Vorzeige-Haus-Visagen und Steilkarrieren. Sie streiten wild gestikulierend und brüllend in den Gassen, werfen den guten Fisch den Tieren vor und erfreuen sich am wachsenden Licht des Sonnenaufganges, das jeden Morgen den Hafen mit neuem Leben bedeckt.

Ich schneid´mir mal ´ne Scheibe davon ab 😉 !