Florenz

Die Uffizien, Michelangelos David und die Familie Medici locken Jahr für Jahr Millionen Touristen in die Stadt am Arno.

Ich will ja nicht als Bildungsprolet im Allgemeinen und Kunstbanause im Speziellen gelten. Aber, ehrlich gesagt – Im Zweifelsfall ziehe ich ein gutes, aufwendig gestaltetes Buch stundenlangem Warten vor den Museen vor. Die schönsten Renaissancepaläste der Stadt liegen ohnehin im Verborgenen; zu finden sind sie nur nach langem, ziellosem Umherstreifen. Das ist dann schon eher mein Métier.

Im letzten Sommer war ich schon zum dritten Mal in Florenz. Gelegentlich besuche ich natürlich ein Museum, eine Galerie oder einen der schönen, alten Stadtpaläste. Aber die meiste Zeit verbringe ich in den Cafés. Zeitungen an Holzbestecken, brodelnde Espressoautomaten, der unvermeidliche Abgasgestank von der Straße; und an der Theke erschöpfte Geschäftsleute mit gelockerten Krawatten neben ausgeschlafenen Busfahrern und kaffeeschlürfenden Hochschulprofessoren. Dazu die unvergleichlichen Preise: 40 Cent für einen Cappuccino! Urlaub, Italien, – für mich nur denkbar mit Cafés, in denen widerlich-weiße Tramezzini serviert werden und das (einzige) Gericht des Tages auf einer großen Schiefertafel hinter der Theke ausgeschrieben steht. In denen futuristisch anmutende Kaffeevollautomaten zischen und fauchen und Kellner, die etwas zu gut gekleidet sind, mit der Briefträgerin flirten… 😉

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