Kartäuserkloster Valldemossa – Die andere Seite Mallorcas

Der große kulturelle Schatz Mallorcas zeigt sich auf einer Reise in den Nordwesten der Insel. Hier liegt das einstige Kartäuserkloster Valldemossa, das eine wechselvolle Geschichte durchlebt und zahlreiche berühmte Personen beherbergt hat.

Der Ursprung

Der Ursprung des Klosters geht auf den Anfang des 14. Jahrhunderts zurück. König Jaume II. ließ damals einen Palast für seinen Sohn errichten. 1399 stiftete König Martin I. das Gebäude dem Kartäuser-Orden, der den einstigen Palast zu einem Kloster umbaute. Die mysthische Spiritualität der Mönche, die in Einsamkeit und Schweigen ihr seelisches Heil im Gebet suchten, fand besonders zur Zeit des Spätmittelalters viele Anhänger. Charakteristisch für ein Kartäuserkloster waren die kleinen Häuser für die Mönche, die um den Kreuzgang lagen. Hier verbrachten die Mönche einen Großteil ihrer Zeit mit Arbeiten und Beten. Nur selten am Tag traf man sich zum gemeinschaftlichen Essen oder zum Gottesdienst.

Das Kartäuserkloster Valdemossa, Reiseführer Mallorca nennen das Kloster auch „Cartuja“, wurde 1717 erweitert. Die heutige Kirche und das Klostergebäude stammen aus dieser Zeit, ebenfalls die geräumigen Zellen für die Mönche. 1835 begann in Spanien die staatliche Enteignung von Kirchengütern. Die Mönche mussten das Kloster verlassen, die neun Klosterzellen wurden einzeln verkauft und sind teilweise immer noch in Privatbesitz.

Sehenswürdigkeiten der Insel

Neben einer Besichtigung der Barockkirche, der Bibliothek und dem Audienzsaal lohnt ein Blick in die Klosterapotheke mit ihren zahlreichen alten Medizingefäßen. In den Klosterzellen zwei und vier wohnten während des Winters 1838/39 die Schriftstellerin George Sand und der Musiker Frédéric Chopin. Chopin komponierte einige seiner Preludien auf der Insel, Sand erlang Aufmerksamkeit durch ihre Reisebeschreibung „Ein Winter auf Mallorca“. Außer dem berühmten Künstlerpaar wohnten auch der spanische Aufklärer Gaspar Jovellanos, der Maler Joseph Laurens und der Schriftsteller Rubén Dario in den Klostermauern.

Eine Reise zur „Cartuja“ Valdemossa sollte man unbedingt im kommunalen Museum ausklingen lassen, das in den alten Klostermauern u.a. Werke von Miró und Picasso zeigt.