Dem Klima sei Dank! Wenn Reisen gesund macht

Dem Klima sei Dank! Wenn Reisen gesund macht

Dem Klima sei Dank! Wenn Reisen gesund machtUrlaub bringt nicht nur sprichwörtlich Erholung für Körper und Geist: Mit der richtigen Wahl des Feriendomizils lässt sich nachweislich die Gesundheit fördern – dem Klima sei Dank! Abhängig von der Krankheit verbringt man den Kuraufenthalt in ganz bestimmten Regionen. Denn verschiedene klimatische Faktoren wirken sich positiv auf das Wohlbefinden und die körperlichen Funktionen aus.

Qualitätsstandards in Heilbädern und Kurorten

Heilbäder und Kurorte werden nicht ohne Grund für die Genesung und Rehabilitation aufgesucht: Das dort herrschende Klima hat heilende Wirkung. Der Deutsche Heilbäderverband (DHV), der Deutsche Tourismusverband (DTV) sowie die meteorologisch-medizinische Abteilung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) überprüfen regelmäßig, ob die Qualitätsstandards des Klimas dem eines Heilbads oder Kurorts entsprechen.

Mischung aus Schon- und Reizfaktoren

Entscheidend für das Prädikat „Heilklima“ sind Reinheit, Feuchtigkeit, Temperatur und Bewegung der Luft, Stärke und Dauer der Sonneneinstrahlung, Wetter- und Witterungseinflüsse sowie Güte und Mineralgehalt des angrenzenden Gewässers. Reine Luft mit einem hohen Salzgehalt wie an der See oder Wind und Lufttemperatur werden je nach Leiden als Schon- oder Reizfaktoren eingestuft. Damit Feriengäste und Patienten von dem heilenden Klima profitieren, ist ein Mix aus Schon- und Reizfaktoren sinnvoll.

  • Der Aufenthalt in Regionen mit rauem Klima, das durch viel Wind und kühle Temperaturen geprägt wird, bietet sich zur Abhärtung des Immunsystems und zu Erhöhung des Energieumsatzes an. Vor allem Menschen mit einer Herz-Kreislauf-Schwäche sollten kältere Kurorte bevorzugen. Kühler Wind kann zudem Juckreiz lindern.
  • In der Brandungszone an der Küste ist der Salzgehalt in der Luft am höchsten. Diese sogenannten Aerosole kommen Asthmatikern und Patienten mit chronischer Bronchitis oder Nasennebenhöhlenentzündung zugute.
  • Wenn sich Salz aus der maritimen Luft auf der Haut niederschlägt, wirkt sich das Mineral entzündungshemmend aus. Hautschuppen, wie bei der Schuppenflechte üblich, können sich dadurch besser lösen.
  • Auch das Sonnenlicht wirkt sich positiv auf Hautkrankheiten wie Psoriasis oder Neurodermitis aus: Moderate UV-Bestrahlung führt dazu, dass der Körper entzündungshemmendes Kortisol ausschüttet und immunstärkendes Vitamin D produziert. Dadurch werden die Symptome wie schuppende Haut und Juckreiz gelindert.
  • Das pollenarme Klima mit trockener Luft in höheren Bergeregionen ist besonders schonend für Patienten, die unter Allergien leiden. Auch auf Asthma, Herz-Kreislauf- sowie Hauterkrankungen wirkt sich das sonnenbeschienene Hochgebirge positiv aus.
  • Für die allgemeine Gesundheitsvorsorge und die Rehabilitation nach schweren Krankheiten kommt ein Waldklima infrage. Sind dort Solequellen, fühlen sich auch Rheumapatienten wohl.

Welches Klima wirklich die beste Mischung aus Reiz- und Schonfaktoren liefert, und damit die Gesundheit fördert, hängt von individuellen Bedürfnissen und Empfindungen ab. Unter Umständen reizt die salzhaltige Luft die Atemwege mehr, als dass sie lindert. Zu starkes Sonnenlicht kann sich negativ auf Hautkrankheiten auswirken und mildes, teils schwüles Klima zu belastend für Herz-Kreislauf-Beschwerden sein. Während die Ostseeküste durch schonende Reize eher für eine langsame Eingewöhnung und eine behutsame Umstellung des Organismus infrage kommt, gilt die Nordseeküste durch Wind und Aerosole als stark reizend. Die Luft im Mittelmeerraum ist beispielsweise weniger rein als im Hochgebirge. Schließlich entscheidet ein Arzt, welcher Kurort oder welches Heilbad sich für die Beschwerden des Patienten am besten eignet, zu welcher Jahreszeit und mit welcher Dauer sich die gesunde Reise lohnt.


Bildquelle: Thinkstock, 146757911, iStock, Henrik Winther

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