Am Eingang des Pustertals in Südtirol, rund vier Kilometer von Mühlbach entfernt, liegt die kleine italienische Gemeinde Rodeneck. Der kleine Ort mit seinen knapp 1200 Einwohnern war schon zur Bronzezeit besiedelt. Von 1926 bis 1954 gehörte Rodeneck der Gemeinde Mühlbach an, erst 1955 erhielt er die Selbstverwaltung zurück.
Das Schloss Rodenegg
Eine kleine Sehenswürdigkeit ist das Schloss Rodenegg, eine Burg, die sich an der Pustertaler Straße auf einer schmalen Felsnase befindet. Es gehörte einst den Herren von Rodank, die um 1150 ein bedeutsames Ministerialiengeschlecht waren. 1491 ging das Schloss in den Besitz der Freiherren von Wolkenstein-Rodenegg über, die die Burg zu einem prächtigen Anwesen ausbauten. Im Innern sind heute Möbel aus der Spätrenaissance zu besichtigen. Außerdem befindet sich in dem Schloss die älteste Wandmalerei im deutschen Sprachraum, der Freskenzyklus zum Iwein-Epos von Hartmann von Aue. Weiterhin kann man den Waffensaal, die Burgkapelle, den Schlossgarten und die Backstube besichtigen.
Gruselige Schauer erwarten die Besucher im Lauterfresserloch, ein Verlies, in dem einst der sagenumwobene Hexer Lauterfresser gefangen gehalten wurde. Der Mann, der wahrscheinlich nur ein Hobby-Zauberer war, wurde 1645 wegen Hexerei verbrannt.
Neue Rodelbahnen locken
Eine weitere Sehenswürdigkeit in Rodeneck ist die Rodenecker Alm. Sie gehört zu den größten Hochplateaus Europas und zieht viele Touristen an. Das Gebiet wird als Wandergebiet genutzt. Beliebt ist die Besteigung des 2194 Meter hohen Astjochs, von dem man ein fantastisches Rundumpanorama über das Pustertal genießen kann. Familien können an speziellen Wanderungen teilnehmen, die unter anderem die Besichtigung der urigen, kleinen Sennhütten, des „Tschuppwaldsee“, Hochmoose und der Schaukäserei im Programm haben.
Unterwegs passieren die Wanderer sogar Jägerrastplätze aus der Mittelsteinzeit. Doch nicht nur Wanderer, Mountainbiker und Nordic-Walker kommen auf der Rodenecker Alm auf ihre Kosten. Auch viele Wintersportler wie Schneeschuhwanderer, Langläufer und Rodler zieht es auf die Alm. Die Rodelbahnen sind, aufgrund der zunehmenden Popularität des Ortes, erst in den letzten Jahren angelegt worden.
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