Was Urlauber auf der «Costa Smeralda» erwartet

Barcelona – Jetzt hat auch Costa Crociere ein Flaggschiff mit Flüssiggas-Antrieb. Die «Costa Smeralda» ist nicht nur das größte Schiff der Reederei, sie fährt als erstes mit LNG.

Pünktlich zu Weihnachten wurde der Neubau in Dienst gestellt. Pünktlich? Weil die Bauarbeiten sich verzögert hatten, wurde sie verspätet fertig. Statt im Oktober gehen die ersten Gäste nun am 21. Dezember an Bord.

Vor ziemlich genau einem Jahr präsentierte die Schwesterreederei Aida Cruises das erste Kreuzfahrtschiff mit LNG-Antrieb, die «Aida Nova». Nun folgt Costa. Der Treibstoff soll die Umweltbelastung reduzieren: Bei der Verbrennung entsteht kein Schwefeldioxid, und es gibt weniger Emissionen von Stickoxiden und CO2 als bei Schweröl.

Die «Aida Nova» und die «Costa Smeralda» sind im Prinzip baugleiche Schiffe. Im Innern sieht es auf dem neuen Costa-Schiff aber ziemlich anders aus. Und auch das Bordleben unterscheidet sich.

Ein Schiff für Gäste aus Südeuropa

Die «Nova» richtet sich an ein deutsches Publikum, Costa bedient hauptsächlich den italienischen und spanischen Markt. Die «Nova» setzt etwa mit ihrem 360-Grad-Theatrium und dem TV-Studio stark auf den Show-Aspekt. Auf der «Costa Smeralda» geht es klassischer zu. Das runde Theater, hier Colosseo genannt, bildet zwar das Herzstück des Schiffes. Zugunsten eines zweiten, geschlossenen Theaters verzichtet Costa aber auf das TV-Studio.

Mit 2612 Kabinen fasst das Schiff in der Hochsaison mehr als 6000 Passagiere. Von Innen-, Außen- und Balkonkabinen über neue Wintergartenkabinen bis zu Suiten ist alles dabei. Einzelkabinen gibt es allerdings nicht.

Schnee im Sommer

Das Spa der «Costa Smeralda» befindet sich auf Deck 16, anders auf der «Nova», wo es sich die Passagiere auf Deck 7 und 8 gut gehen lassen. Highlight bei Costa ist der neue Snow Room, in dem man sich nach der Sauna bei minus 10 Grad und echtem Schnee abkühlen kann.

Am Heck der «Costa Smeralda» steht kein Klettergarten, dort ist das Amphitheater «Piazza di Spagna» unter freiem Himmel – mit einer großen LED-Wand für Public Viewing und Shows.

Auf dem Oberdeck liegt der Sportplatz. Für Regenwetter steht ein Fitnesscenter im Innenbereich zur Verfügung. Nicht nur für Läufer spannend ist die Joggingstrecke «Passeggiata volare», die an die Laufstrecke auf der «Mein Schiff 1» und «2» von Tui Cruises erinnert. Mittig auf der «Costa Smeralda» gelegen, führt der Weg bis auf 65 Meter über dem Meer – der höchste begehbare Punkt des Schiffes.

Für Furchtlose hat Costa am Heck auf Deck 18 einen Freiluftbalkon installiert, den «Passeggiata di Poppa». Ähnlich wie beim «Blauen Balkon» von Tui Cruises kann man durch einen Glasboden direkt auf das unter sich vorbeiziehende Meer schauen.

Sonnenbaden und Silent Partys

Ganz vorn auf Deck 19 gibt es freien Bugblick und einen Sonnenschutz, den man auf anderen Schiffen oft schmerzlich vermisst. Der Bereich kostet allerdings einen Aufpreis. Wenn das Wetter auf See ungemütlich ist, bietet sich der Innenpool «La Spiaggia» an. Das Dach lässt zwar Sonnenstrahlen durch, Regen bleibt aber draußen.

Auch am Innenpool gibt es eine Bühne für Live-Bands und abendliche Silent Partys, bei denen Passagiere Musik über Kopfhörer eingespielt bekommen. Erfahrene Kreuzfahrer kennen diese Art der Unterhaltung von den Aida-Schiffen. Seit Sommer 2019 gibt es sie auch bei Costa.

Farben zur Orientierung

Bei der Inneneinrichtung gibt sich Costa überraschend dezent. Trotzdem erscheint das Schiff verglichen mit Aida oder Tui Cruises noch immer sehr bunt – was nicht unbedingt schlecht ist. Beinahe jedes Deck hat eine eigene Farbwelt, was es nicht nur den Kindern an Bord einfacher macht, sich zu orientieren. Farblich herrschen dunkle Blau- und Brauntöne vor, dazu Grün, Orange und Goldfarben.

Familien mit Kindern profitieren von der enormen Größe des Schiffes. So gibt es zum Beispiel Platz für einen großen Aqua Park mit Wasserrutschen. Im ersten ausgewiesenen Familien-Restaurant der Costa-Flotte, dem «Tutti a Tavola», gibt es beinahe mehr Babystühle als Plätze für Erwachsene. Und wahrscheinlich viel Geschrei.


(dpa/tmn)

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