Binz (dpa/mv) – Das Ostseebad Binz lenkt im Mai den Blick der Besucher auf seine prachtvollen weißen Villen. Im «Monat der Bäderarchitektur» soll ein Architekturstil vorgestellt werden, der im strengen Sinne gar keiner ist.
Allein entlang der Strandpromenade stehen nach Angaben der Kurverwaltung rund 50 weiße Villen. Die Bauten aus den Jahren um 1900 sind mit Türmchen und Erkern verziert, die Veranden mit verspielten Ornamenten. Jede Villa sei einzigartig wie eine Diva, hieß es. Im Mai werden Sonderführungen, Ausstellungen und Kunstaktionen im Zusammenhang mit der Bäderarchitektur angeboten.
Um die vorletzte Jahrhundertwende erwarben Begüterte aus ganz Deutschland in Binz Grundstücke und beauftragten Architekten mit dem Bau von Hotels und Pensionen. Auch die Strandpromenade, das Kurhaus, die Seebrücke und das Warmbad, das heutige Haus des Gastes, entstanden. Einige Villen sind aber auch schon verschwunden oder von Abriss bedroht, um Neubauten zu weichen. Im Falle der Villa «Merlin» stoppte die Gemeinde die Abrissarbeiten.
Zum Programm des Monats der Bäderarchitektur gehört die Aktion «Hereinspaziert in die Villen» an jedem Donnerstag. Dann öffnen Villenbesitzer ihre Türen, und Besucher dürfen einen Blick hinter die Fassaden werfen. Es gibt geführte Foto-Touren und die Freiluft-Ausstellung «Binzer Villen Gestern & Heute». 40 Schwarzweiß-Fotos des Binzer Fotografen Lutz Grünke aus den 1980-er und 90-er Jahren vor der jeweiligen Villa zeigen die Häuser im Vorher-Nachher-Vergleich. Außerdem ist eine Ausstellung mit Ansichtskarten von 1898 bis zur Gegenwart zu sehen.
(dpa)