Umgeben von einer malerischen Landschaft, findet man Schloss Pillnitz zu Dresden zwischen Weinbergen und der Elbe. Ehemals in Pillnitz gelegen, wurde das Dorf mittlerweile längst von der ostdeutschen Großstadt Dresden eingemeindet und liegt nun als Stadtteil im Südosten der sächsischen Landeshauptstadt.
Im Laufe der Jahre gelangte das Schloss Pillnitz früh in Besitzt des sächsischen Kurfürsten August dem Starken. Zweimalig kam das Schloss als Schenkung in Besitz hoheitlicher Mätressen. So übergab auch August der Starke die Residenz seiner Mätresse Anna Constantia von Cosel, welches daraufhin zu ihrem ständigen Wohnsitz wurde. Die polarisierende Frau versucht schon früh, Einfluss in die Politik zu nehmen, und verärgert so den Kurfürsten, welcher sie vom sächsischen Hof verbannte.
Schloss Pillnitz wird zur Sommerresidenz
Nachdem die Mätresse in Ungnade gefallen war, nahm der König das Schloss durch Enteignung an sich und es wurde zu einem Repräsentationsbau. Fortan diente es der Unterhaltung der höfischen Gesellschaft. Ab 1765 wurde es dann zur Sommerresidenz von Friedrich August II.
Das Gebäude besteht aus drei Gebäudeteilen: Dem Wasser-, dem Bergpalais sowie dem Neuen Palais. Ersteres liegt direkt an der Elbe, während das Bergpalais an den Hängen der umgebenden Weinberge gebaut ist. Das Neue Palais beinhaltet eine katholische Kapelle. Insgesamt ist das Gebäude im Klassizistischen Barock gehalten, während die Innenräume dem Zopfstil zugeordnet werden können. Dieser kann als Übergangszeit zwischen Rokoko und Klassizismus verstanden werden und trägt somit Elemente beider künstlerischer Epochen.
Schloss Pillnitz: Chinoiserie
Schloss Pillnitz ist ein hervorragendes Beispiel für die Mode in der Baukunst, typische als „chinesisch“ empfundene Elemente in die klassische europäische Baukunst zu integrieren. So vereint auch Pillnitz viele klassische Elemente mit chinesischen Details und reflektiert so die „Chinoiserie“ in der europäischen Baukunst. Inspiriert von dem „exotischen“ Volk galt es als Vorbild für ein Riesenreich, in dem alle Menschen friedlich vereint miteinander zusammenleben.
Noch heute werden Führungen durch das Schloss angeboten, welche jedem Besucher die interessante Welt der damaligen Zeit eröffnen. Auch ein Museum ist in den Bauten beheimatet, welches interessante Informationen zur Geschichte des Schlosses, sowie zum höfischen Leben der damaligen Zeit bietet. Auch aus architektonischer Sicht bleibt Schloss Pillnitz eine wichtige Sehenswürdigkeit, erfährt man hier doch mehr über die recht unbekannte Mode der Chinoiserie im Europa des 18. Jahrhunderts.
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