Buxtehude – Viele Flugportale kassieren entgegen geltenden Rechts weiterhin Gebühren bei der Zahlung mit gängigen Kreditkarten. Das zeigt ein Test der Zeitschrift «Reise & Preise» (Ausgabe 3/2018).
Eigentlich ist es nach der EU-Zahlungsdiensterichtlinie seit Mitte Januar 2018 verboten, für das Bezahlen mit Kreditkarten wie Visa oder Mastercard Aufschläge zu verlangen. Nur 8 von 14 getesteten Portalen halten sich daran, viele verstecken die Gebühren.
So können bei einigen Anbietern Flüge mit den seltenen Debitkarten von Mastercard und Visa günstiger bezahlt werden als mit den herkömmlichen Varianten. Oder am Ende vergünstigt sich der Flug, wenn man letztlich die Mastercard Debit auswählt. Mit einer gängigen Kreditkarte sei der Flug also teurer, so die Tester. Debitkarten ähneln EC-Karten, sind in Deutschland aber wenig verbreitet.
Noch eine Methode: Der Hinweis, der angezeigte Preis gelte nur bei Zahlung mit Visa Entropay, wird eher versteckt. Oft zahlt der Kunde mehr, wenn er mit einer gängigen Mastercard oder Visa-Karte zahlt.
Die Experten der Zeitschrift raten dazu, nie vor dem Buchungsprozess ein bestimmtes Zahlungsmittel festzulegen. So sehe man am Ende, ob sich der Preis nach Auswahl der Kreditkarte erhöhe.
Auch bei anderen Gebühren sind viele Portale laut Untersuchung der «Reise & Preise» nicht transparent. Eine Sitzplatzreservierung zum Beispiel kann auf einem Portal deutlich mehr kosten als bei der Airline direkt. Die Tester nennen einen Lufthansa-Flug als Beispiel: Ein getestetes Portal nahm für die Reservierung 23 Euro, während die Fluggesellschaft eigentlich nur 10 Euro verlangt. Ähnlich sieht es mit Gebühren für Aufgabegepäck aus.
(dpa/tmn)