Die Reste des Klosters Lorsch befinden sich in der gleichnamigen beschaulichen Ortschaft, die zwischen Darmstadt und Worms liegt. Heute erinnert nur noch die berühmte Torhalle an eines der wenigen Denkmäler der Karolinger Zeit.
Gegründet wurde die Abtei Lorsch während der Regierungszeit von König Pippin des Kurzen (751 – 768). Dafür zeichneten sich der fränkische Gaugraf Cancor und seine Mutter Williswinda verantwortlich.
Kloster Lorsch – Blütezeit
Das Kloster hatte seine Blütezeit, nach dem Ableben von Ludwig des Deutschen (876), wodurch es zur Begräbnisstätte der Ostkarolingischen Könige wurde. Ludwig III. ließ dort eine Gruftkirche errichten, in der er seinen Vater bestattete. Nach seinem Tod wurde auch Ludwig III. selbst in der Gruftkirche beerdigt. Sein Sohn Hugo und Kunigunde, die Gattin von Konrad I., erfuhren dort ebenfalls ihre letzte Ruhe.
Zerstörung durch Brand
Das im 10. Jahrhundert noch von Wohlstand charakterisierte Kloster Lorsch wurde im Jahr 1090 von einem Brand zerstört. Im 12. Jahrhundert wurde das Kloster allerdings wieder aufgebaut. Als Lorsch 1232 in das Erzbistum Mainz eingegliedert worden ist, verlor die Stadt viele seiner Privilegien.
Nach den Benediktinern folgten die Zisterzienser, die wiederum von den Prämonstratensern abgelöst wurden. Nachdem die Klosteranlage einem weiteren Brand ausgeliefert war, musste sie nochmals aufgebaut werden. Während der Reformationszeit kam das Leben im Kloster Lorsch zum Stillstand und die geschichtsträchtigen Gemäuer zerfielen schließlich.
Einzig die Torhalle, die ein Teil der romanischen Kirche war, sowie einige unbedeutende Reste des Klosters sind noch heute inmitten der Ringmauern zu bewundern.
Vorromanische Baukunst
Die Denkmäler Lorschs gehören zu den wichtigsten Relikten der deutschen vorromanischen Baukunst. Diese wurden zusammen mit den Überresten des in der Nähe befindlichen Klosters Altmünster im Jahr 1991 in die Liste der Welterbe der UNESCO eingetragen.
Ein Bild der Klosteranlage finden Sie hier.