München/Bad Tölz – Um nicht vom Gewitter überrascht zu werden, sollten Wanderer unterwegs den Himmel genau beobachten. «Schnell aufsteigende Cumuluswolken – Haufenwolken – zeigen ein Gewitterrisiko an», erklärte Hannes Zollner von der Bergwacht Hochland.
Generell ist die Gewittergefahr zwischen Mai und August nach Angaben des Deutschen Alpenvereins (DAV) am größten. Sollten Wanderer trotz aller Vorsicht in ein Gewitter geraten, kommt es auf den richtigen Unterschlupf an: Unsicher sind laut DAV unter anderem Waldränder, Nischen in und unter frei stehenden Felsblöcken sowie frei stehende Bäume.
Ratsam sei hingegen, sich mitten im Wald aufzuhalten oder Mulden von freien Wiesen zu suchen. Gruppen sollten versuchen, Abstand zueinander zu halten, sagte Zollner. Ideal sei eine Schutzhütte, möglichst mit Blitzschutz.
Wer sich auf freiem Feld direkt unterhalb eines Gewitters wiederfindet, sollte eine Schutzhaltung einnehmen: «Dazu kauert man sich mit geschlossenen und angezogenen Beinen am besten auf eine isolierende Unterlage wie einen trockenen Rucksack oder ein Kletterseil», riet Janina Schicht vom DAV.
«Je weniger Kontaktfläche zum Boden besteht, desto geringer ist die Gefahr von sogenannten Kriechströmen.» Warnzeichen für eine steigende Blitzschlaggefahr: «Kribbeln auf der Haut, Sträuben der Haare, Surren von Metallgegenständen oder auch ein leises Knistern», erklärte Zollner.
Am Pfingstmontag war ein Münchner auf dem Gipfel der Brecherspitz von einem Unwetter überrascht worden. Ein Blitz schlug in eine Fichte ein – der Mann, der sich in der Nähe befand, wurde von der Überspannung tödlich verletzt.
(dpa/tmn)