Arbeiten im Ausland: Deutsch als Fremdsprache unterrichten

Wer andere Länder kennenlernen möchte und sprachbegabt ist, kann im Ausland Deutsch als Fremdsprache lehren. Voraussetzung hierfür ist ein Studium oder eine Weiterbildung.

Bedarf in aller Welt

Meistens wird Deutsch als Fremdsprache (Kurz: DaF) im Ausland unterrichtet, wenn dort jemand Deutsch als zweite Fremdsprache lernt. Das ist oft dann der Fall, wenn Englisch als erste Fremdsprache gewählt wurde. Die Nachfrage nach Lehrkräften mit DaF-Know-how ist gut – es gibt Stellen in aller Welt, in Neu-Delhi genauso wie in Schanghai. Zu den Ländern, in denen es ein besonders großes Interesse am Erlernen der deutschen Sprache gibt, gehören Ägypten, Brasilien, China, Frankreich, Indien, Kamerun sowie die Mitgliedsländer der Mitgliedstaaten des ASEAN-Verbands (Verband südostasiatischer Nationen). In diesem Verband befinden sich unter anderem Indonesien, Thailand, Vietnam, Malaysia und Singapur.

Studium

Den Studiengang „Deutsch als Fremdsprache“ gibt es an einer ganzen Reihe von Hochschulen in Deutschland, mit den Abschlüssen Master (Dauer: sechs Semester) beziehungsweise Bachelor (vier Semester). Die Studierenden lernen, wie die deutsche Sprache, Literatur und Kultur als Fremdsprache zu vermitteln ist. Zum Studium gehören unter anderem die Sprachlehrforschung, Mehrsprachigkeitsforschung, Kulturvergleiche sowie die Lehr- und Lernforschung. Ebenso dazu gehört das Absolvieren von Praktika für erste Einblicke ins Berufsbild. Häufig auch als „interkulturelle Germanistik“ bezeichnet, bereitet das DaF-Studium die Studierenden auf eine Tätigkeit in einem internationalen Umfeld vor.

Absolventen mit Bachelor-Abschluss kommen nicht nur als Lehrer für Deutsch als Fremdsprache infrage, sondern arbeiten oft auch in anderen Tätigkeitsfeldern. Zu ihnen gehören Aufgaben in deutschsprachigen Schulen im Ausland, interkulturelles Management, Kulturvermittlung sowie die Leitung von Kulturkursen im Ausland.

Weiterbildung zum Sprachassistenten oder DaF-Lektor

Eine andere interessante Einstiegsmöglichkeit ist die Teilnahme an einem Fremdsprachenassistenten-Programm. Solche Weiterbildungs-Programme werden vom Deutschen Akademischen Auslandsdienst (DAA) in Form von Stipendien an Hochschulabsolventen der Fächer Germanistik, Deutsch als Fremdsprache oder einer anderen geistes- oder sozialwissenschaftlichen Disziplin vergeben. Die Stipendiaten müssen dafür bereits erste praktische DaF-Erfahrungen mitbringen. Für ein akademisches Jahr lang arbeiten die Sprachassistenten an einer ausländischen Hochschule. Mit Zustimmung der Gasthochschule lässt sich der Arbeitsaufenthalt um ein Jahr verlängern.

Betreut werden die Sprachassistenten während ihres Aufenthalts von einem Lektor. Zurzeit arbeiten etwa 500 Lektoren in den Fächern Germanistik/DaF in mehr als 110 Hochschulen in aller Welt. Vermittelt wurden diese Positionen ebenfalls vom DAAD. Viele Sprachassistenten werden später selbst Lektor: Im Schnitt bewirbt sich jeder Vierte von ihnen auf ein DAAD-Lektorat.

Die Arbeitsmöglichkeiten

Deutsch als Fremdsprache wird international unter anderem vom Goethe-Institut angeboten. Das Institut unterhält im Ausland zurzeit 159 Niederlassungen in 98 Ländern. Durchschnittlich nehmen 246.000 Menschen jährlich an Deutschkursen des Instituts teil. Stellen als DaF-Lehrkraft findet man hier auf der Website des Instituts. Weitere Stellen für DaF-Lehrkräfte finden sich auf einschlägigen Jobbörsen im Netz.

Alternativ gibt es auch Ad hoc-Lösungen, wenn man als DaF-Lehrkraft in Deutschland Arbeit sucht.

Auf ihnen können sich DaF-Lehrkräfte von Schülern finden lassen oder selbst auf Schülersuche gehen. Der Unterricht erfolgt über eine Video- und Sprach-Software, die Stunden werden individuell vereinbart. Plattformen wie diese eignen sich sehr gut, um als DaF-Lehrer im Einzelunterricht mit ausländischen Schülern erste Erfahrungen zu sammeln.

Bild: pixabay.com, StockSnap, 2557396

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