Hamburg – Wer schon mal einen der begehrten Fensterplätze im Flugzeug ergattert hat, dem ist vielleicht auch ein kleines Loch im Fenster aufgefallen. Kein Panik – das ist keine Fehlkonstruktion. Doch wofür haben Ingenieure das Loch eingebaut?
Die Löcher sollen den Druck ausgleichen. Die Flugzeugfenster in den meisten Passagiermaschinen bestehen aus drei Scheiben. Die äußere und mittlere Scheibe können den Druckunterschied zwischen Außenwelt und Flugzeugkabine aushalten, erklärt Heiko Stolzke von Airbus Deutschland. Die innere Scheibe – also die, die man als Passagier berühren kann – ist allerdings nicht druckdicht. Sie besteht meist nur aus Plexiglas und dient als Schutz für den Passagier. Denn die zwei äußeren Scheiben können in der Luft sehr kalt werden, so dass man sich Erfrierungen zuziehen könnte. Außerdem können die Außenfenster wegen des Temperaturunterschiedes zwischen der Kabine und der Außenluft beschlagen. Das Loch verhindert dies.
Eine weitere Eigenheit von Flugzeugfenstern ist ihre Form: Die Fenster und auch die Notausgänge und Türen sind immer rund. Auch das hat einen physikalischen Grund. Wären sie eckig wie die meisten Fenster und Türen, könnte es zu Rissen im Flugzeug kommen. Die runde Form dagegen sei optimal, um die entsprechenden Lasten in der Form des Flugzeugs zu verteilen, so Stolzke. Der Druck auf das Material reduziert sich so auf ein Minimum.
(dpa/tmn)