Berlin – Auf langen Flügen dösen die meisten Passagiere irgendwann weg. Kein Wunder, wenn man zehn Stunden oder noch länger im Flugzeug sitzt. Doch auch die Piloten und die Kabinenbesatzung gönnen sich auf Langstreckenflügen zwischendurch eine Schlafpause.
Nur wo strecken die Besatzungsmitglieder ihre Beine für ein Nickerchen aus? Tatsächlich gibt es an Bord großer Flugzeuge Schlafmöglichkeiten. Die kleinen Räume heißen im Fachjargon «crew rests», erklärt Markus Wahl, Sprecher der Pilotenvereinigung Cockpit. Solche Ruheorte gibt es sowohl für die Cockpit-Crew als auch für die übrige Besatzung.
Die Räume für die Piloten liegen entweder direkt hinter dem Cockpit oder vorne über den Passagierkabinen. «Da klettert man eine kleine Leiter hoch», sagt der Pilot. Oben befinden sich ein bis zwei Pritschen. In der Regel kann man dort nur gebückt stehen.
Nicht bei jedem Flug ziehen sich die Piloten zum Schlafen zurück. Das regelt jede Fluggesellschaft unterschiedlich. «Meist ist das bei Flügen ab zehn Stunden aufwärts so», sagt Wahl. Dann gebe es drei Piloten – von denen zwischendurch nur einer eine Pause einlegen darf. Beispiel: Bei einem Elf-Stunden-Flug muss man zwei Stunden für Start und Landung abziehen, in denen alle drei Piloten im Cockpit sind. Bleiben neun Stunden, geteilt durch drei – so kommt jeder Pilot auf drei Stunden Ruhezeit. «Tiefer Schlaf kommt da nicht zustande», sagt Wahl aus eigener Erfahrung. Man höre letztlich doch alles.
Die Kabinenbesatzung ruht woanders. Die Schlafräume liegen – je nach Flugzeugmodell – ganz hinten oder in der Mitte über der Kabine, oder auch unterhalb im Frachtraum. «Dort gibt es Doppelstockbetten, wie in einer Jugendherberge», sagt Wahl. In den Räumen können sich sechs bis zehn Personen gleichzeitig ausruhen.
(dpa/tmn)