München – Im Skiweltcup kommen sie bereits teilweise zum Einsatz, auf der Piste haben sie sich aber noch nicht richtig durchgesetzt: Airbags, die Skifahrer bei Stürzen vor schweren Verletzungen schützen sollen.
Der Grund liegt auf der Hand: «Die Airbags sind einfach noch zu teuer, als dass sie sich schnell durchsetzen werden», sagte Andreas König, Sicherheitsexperte beim Deutschen Skiverband, auf der
Sportartikelmesse Ispo in München (5. bis 8. Februar). Rund 1000 Euro müsse man derzeit dafür ausgeben.
Einige Hersteller haben jedoch Airbags im Programm. Auf der Ispo gaben zum Beispiel Rossignol und der Airbag-Hersteller In&motion ihre Zusammenarbeit bekannt. Anhand verschiedener Parameter erkennt die Airbag-Weste einen schweren Sturz und löst innerhalb einer Zehntelsekunde aus. Geschützt werden Rücken, Brust und Hüfte. Bei einem harmlosen Sturz dagegen passiert nichts, erklärt eine Sprecherin. Einsatzbereiche sind ihren Angaben zufolge vor allem der Rennbereich, aber im kommenden Winter komme der Airbag auch in den Handel. Kostenpunkt: 999 Euro. Andere Hersteller sind unter anderem Dainese und Poc. Diese kommen jedoch ursprünglich nicht aus dem Skibereich.
Für sinnvoll hält König die Airbags vor allem bei Fahrten im Funpark oder im freien Gelände, wenn Wurzeln und Steine bei Stürzen zur Gefahr werden können. Auch bei Kindern kann er sich einen Einsatz gut vorstellen. «Alles, was schützt macht Sinn», so König. Das A und O sei jedoch eine gute Passform. «Wenn der Airbag zu groß ist, wird er sogar zur Gefahr.»
Nicht zu verwechseln sind die Airbags mit den Lawinenairbags, die vor allem beim Tourengehen zum Einsatz kommen und im Falle eines Lawinenabgangs helfen sollen, an der Oberfläche der Schneemassen zu bleiben.
(dpa/tmn)