Wiesbaden – Schon als Kind hat sie sich mit der Entwicklung von Schmetterlingen beschäftigt: Maria Sibylla Merian, die aus einer großen Frankfurter Künstlerfamilie stammte und vor 300 Jahren in Amsterdam starb, gilt als eine der bedeutendsten Naturforscherinnen der Aufklärung.
Zugleich wurde Merian als Kupferstecherin und Malerin mit ihren Illustrationen aus der Pflanzen- und Tierwelt berühmt. Zum 300. Todesjahr erinnern Ausstellungen an sie.
Das Museum Wiesbaden präsentiert vom 13. Januar bis zum 9. Juli seinen eigenen Besitzstand aus der Sammlung von Maria Sibylla Merian. Zu sehen sind ihre originalen Tierpräparate, die sie 1701 von ihrer Forschungsreise aus dem südamerikanischen Surinam an ihren damaligen Wohnort Amsterdam mitgebracht hat. Dort ist Merian auch am 13. Januar 1717 im Alter von 69 Jahren gestorben.
Die Tierpräparate gehörten einst zur Sammlung des Frankfurter Bankiers Johann Christian Gerning. Sie gelangten im 19. Jahrhundert nach Wiesbaden und wurden dort zum Grundstock des 1829 gegründeten Naturhistorischen Museums.
Das Kupferstichkabinett in Berlin und das Frankfurter Städel Museum zeigen eine gemeinsame Ausstellung zu den vielfältigen künstlerischen Ausdrucksformen bei der Pflanzenmalerei vom 15. bis zum 18. Jahrhundert. In Berlin ist die Schau vom 7. April bis zum 2. Juli zu sehen, in Frankfurt vom 11. Oktober bis 14. Januar 2018.
Zu der Ausstellung erscheint eine gemeinsame Publikation im Hirmer Verlag, die in Kooperation mit dem Fachgebiet Kunstgeschichte der Technischen Universität Berlin erarbeitet wurde. Die Historikerin Barbara Beuys legte kürzlich ein Porträt der ungewöhnlichen Künstlerin vor.
(dpa)